Heidelberger Elterntraining zur Sprachförderung bei selektivem Mutismus

HET Selektiver Mutismus als Onlinekurs - nächste Termine

Kurs ab Februar 2024 (Brigitte Degitz)

  • Mi., 28.02.2024
  • Mi.,13.03.2024
  • Mi.,20.03.2024
  • Mi.,17.04.2024
  • Mi.,08.05.2024

(jeweils von 9:00-11:00 Uhr – präsent, bei Bedarf online)

Kurs ab Mai 2024 (Brigitte Degitz)

  • Mi.,29.05.2024
  • Mi.,12.06.2024
  • Mi.,03.07.2024
  • Mi.,17.07.2024
  • Mi.,18.09.2024

(jeweils von 9:00-11:00 Uhr – präsent, bei Bedarf online)


Einleitung

Das Heidelberger Elterntraining zur Sprachförderung bei selektivem Mutismus (Kursinformationen zum HET Selektiver Mustismus finden Sie hier) ist eine Adaption des bisherigen Heidelberger Elterntrainings für Eltern von Kindern mit Verzögerung in den sprachlichen Fähigkeiten. Ein typisches Verhalten für Kinder mit selektivem Mutismus ist der schweigende Rückzug in sozialen Situationen. Obwohl diese Kinder zuhause und mit manchen Kindern und Erwachsenen sprechen, verstummen sie in der Kita oder Schule. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Kinder angesprochen werden oder in Situationen, in denen Sprechen erwartet wird, wie zum Beispiel im Stuhlkreis oder im Unterricht.

Das gehemmte und schweigende Verhalten tritt auf:

  • in bestimmten Situationen
  • an bestimmten Orten
  • gegenüber bestimmten Personen

Das Verhalten lässt sich nicht einfach als Schüchternheit beschreiben: Denn die Kinder überwinden auch nach Monaten des regelmäßigen Kontakts das gehemmte Kommunikationsverhalten nicht, obwohl ihnen die neue Umgebung, die Fachkräfte oder die Kinder in der Gruppe längst vertraut sein müssten. Häufig wird den Kindern zu Unrecht unterstellt, dass sie sich „bockig“ und absichtlich abweisend verhalten. (Zur Broschüre Selektiver Mutismus)

Dieses Verhalten erschwert es den Eltern und den Bezugspersonen außerhalb der Familie, die Kommunikationssignale des Kindes richtig zu deuten und adäquat auf dessen Bedürfnisse zu reagieren. Im Rahmen des Elterntrainings lernen Eltern zu verstehen, warum sich die Kinder zuhause und außerhalb der Familie so unterschiedlich verhalten. Informationen zu den Möglichkeiten einer therapeutischen Unterstützung werden vermittelt und die Bedeutung einer Zusammenarbeit mit den betreuenden Fachkräften in Schule und Kita erläutert.

Eltern erlernen Unterstützungsstrategien für den Alltag, die es Kinder erleichtern, in sozialen Situationen nonverbal und verbal zu kommunizieren. Dabei geht es in besonderem Maße darum, die emotionalen Fähigkeiten der Kinder zu stärken. Vom Vorbildverhalten lernen Kinder besonders in Situationen, in denen Bezugspersonen über Gefühle sprechen und im eigenen Handeln ausdrücken. Dies wird am Beispiel des gemeinsamen Rollenspiels und beim Einsatz von Bilderbüchern und Vorlesegeschichten gemeinsam erarbeitet. Besonders schwer fällt es vielen betroffenen Kindern, Übergänge im Alltag zu bewältigen, zum Beispiel zur Kita aufzubrechen. Im Kurs werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie durch sprachliche Begleitung und Rituale schwierige Situationen zu Lernchancen werden können.

 Der regelmäßige Austausch zwischen den Bezugspersonen des Kindes in Familie, Kita oder Schule und Therapie hat eine große Bedeutung für den Weg des Kindes aus dem Schweigen heraus. Wie Eltern dazu beitragen können, dass dieser Austausch gelingt, und worauf in der Zusammenarbeit zu achten ist, wird im Kurs behandelt.

Ziele des Elterntrainings

Die Eltern sollen befähigt werden, sensibler auf die Kommunikationssignale des Kindes zu reagieren. So gelingt es den Eltern besser, ihrem Kind durch eine feinfühlige sprachliche Begleitung den Übergang von vertrauten Situationen in der Familie zu weniger vertrauten Situationen außerhalb der Familie emotional zu erleichtern. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion und die kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten des Kindes erweitern sich.

Zielgruppe

Dieses Training wurde speziell an die Bedürfnisse von Familien mit Kindern, die schweigenden Rückzug in sozialen Situationen zeigen, angepasst.

Hauptzielgruppe sind Eltern von zwei- bis sechsjährigen Kindern.

Inhalte

Die Schwerpunkte des Trainings liegen in folgenden Bereichen:

  • Informationen zu den Ursachen, Symptomen und Therapiemöglichkeiten
  • Bedeutung allgemein kommunikativer Fähigkeiten und deren Beobachtung
  • Nonverbale und verbale Kommunikationsmöglichkeiten im Alltag einsetzen
  • Sprechfreude in für das Kind günstigen Situationen stärken und aufbauen
  • Sprachliche Strategien zur Unterstützung der emotionalen Fähigkeiten
  • Bedeutung des gemeinsamen Rollenspiels
  • Einsatz von Bilderbüchern und Vorlesegeschichten zur Stärkung emotionaler Fähigkeiten
  • Übergänge in Alltagssituationen sprachlich begleiten
  • Mit betreuenden Institutionen zusammenarbeiten

Die Vermittlung der Inhalte geschieht interaktiv unter aktivem Einbezug der elterlichen Kompetenzen.

Folgende Methoden kommen zum Einsatz:

  • Präsentation
  • Gemeinsames Erarbeiten
  • Videoillustrationen
  • Üben in Kleingruppen
  • Bearbeiten eigener Videosequenzen
  • Häusliches Üben

Organisation

  • Das Training enthält vier bis sieben Gruppensitzungen zu je 2 Stunden.
  • Nach einem halben Jahr findet ein Nachschulungstermin statt.
  • Das Training findet in einer Kleingruppe von maximal 10 Personen ohne Kinder statt.
  • Zu jeder Trainingseinheit erhalten die Eltern schriftliches Material.
  • In Vorbereitung einer Kursteilnahme findet eine Überprüfung der kommunikativen / sprachlichen Fähigkeiten des Kindes statt. Mit den Eltern wird ein persönliches Vorgespräch geführt.